Verschluss

Die Belichtungszeit wird durch den Verschluss geregelt, er macht auf und zu. Es gibt mechanische Varianten, elektronische Varianten und Mischungen aus beiden. Jede der Methode hat ihre Vor- und Nachteile, es gibt keine beste Methode.

Das Zusammenspiel von Belichtungszeit (durch den Verschluss geregelt), Blende, ISO und vorhandenem Licht findest Du beim Papierbelichtungsmesser beschrieben.

mechanischer Verschluss

Beim mechanischen Verschluss gibt es zwei sogenannte Vorhänge. Beim ersten Verschlussvorhang wird der Sensor dem durch die Blende eintretenden Licht ausgesetzt, beim zweiten Verschlussvorhang wird der Sensor wieder vollständig abgedeckt. Aussehen tut das ungefähr so:

Rein mechanischer Verschluss. Durch den Auslöser wird der erste Verschlussvorhang ausgelöst. Licht kann auf den Sensor treffen. Nach Ablauf der Belichtungszeit schließt der zweite Verschlussvorhang den Zugang zum Sensor.

Blitzsynchronisationszeit

Die Blitzsynchronisationszeit, üblicherweise je nach Kameramodell zwischen 1/125s und 1/320s, ist die kürzeste Zeit, bei der der erste Verschlussvorhang ganz offen ist und der zweite noch nicht zumacht.

Blitzsaynchronisationszeit. Für einen kurzen Moment ist der ganze Sensor frei. Da muss der Blitz auslösen. Sonst sind Teile des Sensors (oder früher des Films) abgedeckt.

Bei kürzeren Belichtungszeiten ist jeweils nur ein Teil des Sensors frei. Der Rest des Sensors ist entweder durch den ersten oder den zweiten Verschlussvorhang abgedeckt.

sehr kurze Belichtungszeiten. Nur mehr ein schmaler Bereich des Sensors oder Films ist frei. Mit herkömmlichen Blitzen kann man bei dieser Belichtungszeit kein gutes Resultat erzielen.

Natürlich hört man einen mechanischen Verschluss (das kann zB in einem Konzert stören) und ein mechanischer Verschluss ist auch Verschleiß unterworfen. In der Regel hält so ein Teil aber 200.000 bis 300.000 Auslösungen. Bei speziellen Situationen kann es auch zu Unschärfen durch den Verschluss kommen, zB bei sehr leichten Kameras durch Verwacklungseffekte verursacht durch die mechanische Bewegung („shutter shock“).

elektronischer Verschluss

Beim elektronischen Verschluss handelt es ich um eine Funktion des Sensor. Der Sensor wird zum Auslesen elektronisch eingeschaltet und ausgeschaltet. Einer der Vorteile ist das geräuschlose Auslösen und dass es keine mechanischen Beanspruchungen gibt, damit zB auch keine Erschütterungen. Ein Nachteil sind Artefakte die entstehen können („rolling shutter“) durch das zeilenweise Auslesen des Sensors.

elektronischer Verschluss. Der Sensor wird für eine bestimmte Zeit ausgelesen, hier angedeutet durch die Veränderung der Farbe des Sensors (grau = ausgeschaltet)

Ein Beispiel eines Rolling Shutter-Effekts siehst Du im nächsten Bild einer Propellerbewegung.

„rolling shutter“ Effekt bei einem Propeller. Die Artefakte entstehen auch das zeilenweise Auslesen des elektronischen Sensors.

Bei schnellschwingenden Insektenflügel und auch bei z.B. Laternenmasten bei schnellen Schwenks mit der Kamera spielt das auch bei aktuellen Modellen noch eine Rolle. Abhilfe wird es mit dem „global shutter“ geben, der die gesamte Sensorinformation gleichzeitig erfasst.

Hybridverschluss

Es gibt auch Hybride aus mechanischem und elektronischem Verschluss. Dabei wird zB der Sensor elektronisch eingeschaltet aber mit dem zweiten Verschlussvorhang geschlossen. Das macht man zB um die Verwacklungen durch den mechanischen Verschluss in den Griff zu kriegen.

Hybrid aus elektronischem und mechanischem Verschluss, z.B. für einen „Anti-Shock“-Modus